Ballon - Historie

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Die Geschichte der Ballonfahrt

 

Wir schreiben das Jahr 1782, ein kleiner Familienbetrieb in Annonay, der seit ca 400 Jahren zuvor sich mit der Papierherstellung beschäftigte, war zur königlichen Papiermanufaktur ernannt worden. Natürlich wuchsen die finanziellen Einkünfte schon bald beträchtlich an und die Gebrüder Joseph Michel und Jacques Etienne Montgolfier waren bald finanziell unabhängig. Somit hatten sie auch die Möglichkeit, ihre Träume und Ideen zu verwirklichen. Eine ihrer Ideen war, nachdem sie von der Entdeckung eines Gases, das 14 mal leichter als Luft sei, eine Konstruktion zu entwickeln, die sie bald in die Lüfte heben sollte. Hierbei wollte Joseph Michel und sein Bruder Jacques sich das Prinzip der „schwimmenden Körper“ des griechischen Mathematikers Archimedes (285 bis 212 v.Chr.) zu Nutzen machen. Sie besorgten sich das im Jahre 1766 von dem britischen Forscher Henry Cavendish entdeckte Gas, das man bis zur Entdeckung der chemischen Zusammensetzung wegen seiner explosiven Eigenschaft „Phlogiston“ (Wasserstoff) nannte und füllten damit kleine Papierkugeln. Die Papierkugeln stiegen tatsächlich, wie zuvor auch schon bei den Experimenten von Tiberius Cavallo, ein damals in England lebender italienischer Wissenschaftler. Da das Traggas schon nach wenigen Minuten nach der Befüllung durch die spröde Papierhülle der Ballone entwich, führten die Experimente zu keinen brauchbaren Ergebnissen. Im Gegensatz zu Cavallo gab Joseph Montgolfier jedoch nicht auf.

Nachdem er eine überraschende Beobachtung an der Bekleidung seiner Frau machte, wurde sein Forschertrieb erneut angeregt. Er entdeckte, das sich der Unterrock seiner Frau, die am Kamin stand, gelegentlich durch die aufsteigende warme Luft in die Lüfte hob und ihre Beine entblößte. Dieses zuerst peinliche Ereignis machte er sich für seine Experimente zu nutze: Er experimentierte mit heißem Rauch. Nach erfolgreichen Experimenten mit einem kleinen Ballon, berichtete er seinen Bruder von seiner Entdeckung. Angesteckt vor Begeisterung stieg dieser sofort in diese Experimente ein. Gemeinsam bauten sie einen größeren Ballon, füllten ihn mit heißen Rauch und beobachteten seinen Aufstieg, wohlglaubend das der Rauch für den Auftrieb verantwortlich sei. Diese Experimente führten sie immer wieder in anderen Kombinationen durch, bis sie am 4. Juni des Jahres 1783 damit begannen, ihren mit 33,5 Meter Umfang und 625 Kubikmetern Volumen seither größten Ballon zu bauen. Aus dem irrtümlichen Glauben, der Rauch sei für den Auftrieb verantwortlich wurde der Ballon mit ölgetränktem Holz, Papier, feuchtem Stroh und Wolle gefeuert. Der heiße Rauch eines großen Feuers verwandelte die gewichtigen Stoff- und Papiermassen in eine riesige schwankende Kugel, die von acht schwitzenden Männern, die einen unten angebrachten quadratischen Holzrahmen umklammerten, festgehalten wurde. Auf Joseph Montgolfiers Zeichen hin ließen die Helfer den Ballon los, der vor dem verblüfften Publikum bis auf eine Höhe von etwa 2000 Metern stieg. Dort schwebte er elegant ungefähr zehn Minuten lang, bevor er etwa zweieinhalb Kilometer vom Aufstiegsort sanft niederging.

Rasch sollten weitere Ballonstarts folgen und es gab natürlich auch- genau wie heute in der Raumfahrt Konkurrenz. Im August 1783 entschied sich der damals mit 37 Jahren relativ junge Physikprofessor Jacques Alexandre Cesar Charles im Auftrag der Academie des Sciences den Versuch der Gebrüder Montgolfier zu wiederholen. Bei seinem Versuch nahm er aber irrtümlich an, der Ballon der Montgolfiers sei mit Wasserstoff („Phlogiston“) befüllt worden. Somit entwickelte er mit Hilfe der Finanzierung vieler pariser Bürger, die sich durch Zahlung eines französischen Lires pro Person ein Vorrecht auf Teilnahme an die Beobachtung des Aufstiegs sichern wollten, einen völlig anderen Ballon. Viele Handwerker und Bürger hatten sich zudem am Bau des Ballons beteiligt. Innerhalb kürzester Zeit bauten Charles zusammen mit den Gebrüdern Jean und Noel Robert, die ihm am Place des Victoires eine Werkstatt zu Verfügung stellten, einen Ballon mit vier Meter Durchmesser und einem Rauminhalt von 33 Kubikmetern. Dieser sollte durch ein unten angebrachtes Füllsystem, dessen Ventil nach beendeter Füllung geschlossen werden konnte, befüllt werden. Wasserstoff wurde damals über die chemische Reaktion verdünnter Schwefelsäure auf Eisenspäne gewonnen. Diese ließ die Ballonhülle so stark erhitzen, das sie während des Füllvorgangs aufwendig gekühlt werden musste. Nach vier Tagen aufwendiger Befüllung war es dann endlich soweit. An Fesseltauen befestigt, stieg der Ballon auf 30 Meter Höhe und weckte bei den Pariser Bürgern großes Aufsehen. Sofort entschlossen sich die Erfinder, den Ballon zu einem anderen Start auf das größere Marsfeld, der Platz an dem heute der Eiffelturm steht zu ziehen. Dazu wurde der Ballon auf einen Wagen gebunden zu nächtlicher Stunde, begleitet durch berittene Stadtwachen, durch die Strassen von Paris gezogen. Am nächsten Tag, den 27. August, strömten Schaulustige zusammen. Die Geldgeber - unter ihnen der damals 77 jährige Wissenschaftler und Philosoph Benjamin Franklin, damals Gesandter der Vereinigten Staaten in Frankreich - wurden in den abgesperrten inneren Bereich eingelassen, in dem der Ballon zum Aufstieg vorbereitet wurde. Die anderen Zuschauer drängten sich auf dem Marsfeld, in den umliegenden Strassen, auf Hausdächern und an den Ufern der Seine. Um 17 Uhr verkündete ein Kanonenschuss den Start des Ballons. Eine Dreiviertelstunde später landete der passender weise Globe getaufte unbemannte Ballon bei Gonesse, 25 Kilometer nordöstlich von Paris. Er hätte länger in der Luft bleiben können, aber da das sich beim Steigen des Ballons ausdehnende Wasserstoffgas nicht entweichen konnte, bekam die Hülle einen Riss, durch den ein großer Teil des Gases entwich. Die ersten Dorfbewohner, die den vom Himmel gefallenen Ballon sahen, der sich wand und blähte, während das Gas entwich, hielten ihn für ein Ungeheuer, für eine Verkörperung des Leibhaftigen. Sie bewarfen ihn mit Steinen, während weitere Bauern herbeigerannt kamen. Ein Pariser Journal schilderte die nun folgenden Ereignisse: „Das bebende und springende Ungeheuer wich den ersten Hieben aus. Schließlich erhielt es jedoch eine tödliche Wunde und fiel mit einem langen Seufzen in sich zusammen. Dann erhob sich Triumphgeschrei, und die Sieger wurden von neuer Tapferkeit beseelt.“ Ein Mann näherte sich vorsichtig dem Ballon und stieß ihm ein Messer in den Leib, so dass nach Schwefel riechendes Gas entwich, das die Angreifer erneut zurücktrieb. Als das Ungeheuer endlich besiegt war, banden die Bürger von Gonesse es an ein Pferd und schleppten es über die Felder, bis es zerfetzt war.

Am 12. September, also nur 16 Tage nach dem Aufstieg des Ballons Globe, hatte Etienne einen spektakulären Ballon von „sehr eigenartiger Form“, wie Cavallo bemerkte, fertiggestellt: „ Sein Mittelteil war prismenförmig, seine Spitze war eine Pyramide, und der unterste Teil bestand aus einem Kegelstumpf.“ Um seinen sieben Stockwerke hohen Riesenballon füllen zu können, ließ Montgolfier eine etwa eineinhalb Meter hohe Plattform bauen. Durch ein Loch in der Plattform gelangte der Rauch eines darunter entzündeten Feuers in den Ballon, der zwischen zwei Masten über diesem Loch aufgehängt war. Ein Vorteil des Heißluftballons gegenüber dem Wasserstoffballon zeigte sich deutlich, als Montgolfier seine prächtig bemalte aerostatische Maschine für einen Fesselstart füllte, zu dem Kommissare der Akademie der Wissenschaften eingeladen worden waren. Im Gegensatz zu den vier Tagen, die die Füllung des Wasserstoffballons gedauert hatte, war die Montgolfiere - wie Heißluftballone unterdessen genannt wurden schon nach nur zehn Minuten über einem rauchenden Feuer gefüllt und zerrte an ihren Haltetauen. Als die Bodenmannschaft gerade die Leinen nachließ, um festzustellen, wie viel Auftrieb der aus Leinwand und Papier gebaute Ballon besaß, brach ein Platzregen mit stürmischen Böen los, in denen die Montgolfiere heftig an ihren Haltetauen zerrte. Dabei riss der Ballon und wurde völlig zerstört. Der Aufstieg vor dem König sollte bereits eine Woche später stattfinden. Etienne Montgolfier beeilte sich, einen neuen Ballon zu bauen - diesmal in der einfachen Form einer Kugel mit unten angesetztem Zylinder. Seine unermüdlichen Mitarbeiter schnitten Baumwolltuch in lange Bahnen, nähten sie zu einer Kugel zusammen und fütterten sie innen mit Papier aus. In nur vier Tagen wurde ein Ballon von 17 Meter Höhe und zwölfeinhalb Meter Durchmesser gebaut, bemalt und erprobt. Montgolfier traf am 19. September 1783 um 8 Uhr mit seinem Ballon in Versailles ein. Neben der Plattform, die zur Füllung des Heißluftballons gebaut worden war, erklärte er König Ludwig XVI., wie seine Maschine Ihre Last tragen würde, Ein Teil der Zuschauer spekulierte darauf, dass ein Mensch mit dem Ballon aufsteigen werde, aber Etienne hatte sich für den Anfang zu einem Tierversuch entschlossen: Ein Schaf, ein Hahn und eine Ente, die in einem Weidenkorb unter dem Ballon hingen, würden die ersten Passagiere eines von Menschen gebauten Luftfahrzeugs sein. Um 12.50 Uhr entzündete Montgolfier ein Feuer, in das alte Schuhe, verwesendes Fleisch und nasses Stroh geworfen wurden, um den nach seiner Meinung wirksamsten Rauch zu erzeugen. Der größte Teil dieses beißenden Qualms gelangte durch einen Leinwandschlot in den Ballon; trotzdem entwich genug, um Etiennes königliche Gastgeber dazu zu bewegen, einen entfernteren Beobachtungsplatz aufzusuchen. „In vier Minuten“, schrieb Etienne an seinen Bruder Joseph in Annonay, „war die Maschine gefüllt.“ Alle ließen gleichzeitig los, und die Maschine stieg majestätisch in die Höhe. Unmittelbar nach dem Aufstieg kam ein Windstoß, der sie schräg legte. In diesem Augenblick befürchtete ich einen Misserfolg. Aber der Ballon richtete sich wieder auf, stieg weiter und trug seine lebende Fracht bei leichtem Wind davon. Die königliche Familie, der Hofstaat und alle übrigen Zuschauer applaudierten. Zwei Astronomen berechneten die Gipfelhöhe des Ballons auf 560 Meter, bevor er in das etwa dreieinhalb Kilometer entfernte „Gehölz bei Vaucresson“ niedersank. Mehrere Zuschauer eilten zum Landeort, wo sie feststellten, dass der Käfig im Sinken durch einen vorbeistreifenden Ast geöffnet worden war, so dass die Tiere sich in Freiheit befanden. Das Schaf und die Ente schienen ihr Luftabenteuer unbeschädigt überstanden zu haben, aber der Hahn hatte sich auf der achtminütigen Fahrt offenbar am Flügel verletzt. Diese Verletzung gab zu besorgten Erwägungen Anlass, ob der Mensch es wagen dürfe, sich Luftfahrzeugen anzuvertrauen - bis mehrere Zeugen aussagten, das Schaf habe den Hahn getreten, noch bevor der Ballon aufgestiegen sei.

Die Kunde vom ersten Start eines Ballons gelangte schnell nach Paris und so wurden die Gebrüder Montgolfier vom damaligen König eingeladen, einen Start in Paris zu wiederholen. Es war vorgesehen, dass der Ballon erstmals und als besondere Attraktion, zu Ehren des Königs mit Personen in die Luft gehen sollte. Vorgesehen hierfür waren zwei zum Tode verurteilte Sträflinge. Auf Intervention des Adels, der der Auffassung war, dass man bei so einem Weltereignis nicht Sträflinge nehmen sollte, entschlossen sich dann der Marquis de Arlange und der Comte de Rouchfourt den Start mit dem Ballon zu wagen. Der Start erfolgte im November 1783 aus den Schlossanlagen von Versailles und endete nach einer ruhigen Fahrt über ganz Paris hinweg, ohne Probleme, in der Gegend von Compigne, 8 km vom Startplatz entfernt.

 
 

 

Ballonfahrt-Chronologie und Rekorde

1512

Leonardo da Vinci beschäftigt sich mit Flugmaschinen, Heiligenfiguren schweben getragen von heißer Luft.

1670

Entwurf von Francesco Lana di Terzi, ein Jesuitenpater, Luftschiffprojekt nach dem „Leichter-als-Luft“ Prinzip, durch große luftentleerte Kugeln.

1709

Bartholomeu Lourenco de Guasmo experimentiert am 8. August mit einem Ballonmodell am Königlichen Palast von Portugal.

1766

Der Wissenschaftler Cavendish experimentiert mit Wasserstoffgas und erkennt die prinzipielle Verwendungsmöglichkeit zum Befüllen von Ballonen.

    Jungfernfahrt 1783

1783

Die Gebrüder Montgolfier bauen einen Heißluftballon und lassen am 5. Juni erstmals öffentlich einen unbemannten Heißluftballon in Annonay bei Lyon aufsteigen.

1783

Am 19. September starten die Gebrüder Montgolfier einen Ballon mit einem Hahn, ein Schaf und einer Ente.

1783

Am 21. November ereignet sich der erste Freistart von Menschen in einer Montgolfiere. Pilâtre de Rozier und der Marquis d`Arlandes treiben am Himmel von Paris und landen nach 25 Minuten.

1783

Mit einem Gasballon erreichen Prof. Charles und Robert am 1. Dezember eine zweistündige Fahrt von 36 km über Paris.

1785

Erste Todesopfer der Luftfahrt: Rozier, der erste Mensch am Himmel, wollte den Ärmelkanal mit einer Kombination aus Heißluft- und Gasballon überqueren. Die "Roziere" explodierte kurz nach dem Start.

1840

Charles Green plant eine Atlantiküberquerung mit dem Ballon.

1850

Aufstieg eines Ballons bis auf 7500m zur Erforschung der oberen Luftschichten.

1858

Der Französische Arzt Nadar fertigte die ersten Luftbilder an.

1870

Zahlreiche Ballonaufstiege aus dem von Deutschen belagerten Paris, es wird ein regelmäßiger Flugpostdienst versucht.

1894

Berson misst in einer Höhe von 9155 Metern eine Temperatur von -47°C.

1897

Nordpolexpedition des Schweden Andree mit zwei Begleitern scheitert in der Eiswüste.

1909

Internationale Luftfahrtausstellung in Frankfurt. Während der einhunderttägigen Ausstellung werden 431 Freiballonaufstiege unternommen.

1913

Ferdinand Eimermacher fährt mit dem Ballon in ca. 6 Stunden von Münster nach Königsberg. Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 148 km/h.

1914

Berliner Streckenweltrekord im Gasballon, 3.052km

1957

Potthast und Eckert überqueren erstmals an einem Tag die Alpen von Augsburg nach Genua über eine Entfernung von 462km.

1962

Ballonexpedition nach dem Vorbild von Jules Verne in Tansania und Kenia, Dauer mehrere Wochen.

1974

Der Brite Nott stellt den Höhenweltrekord für Heißluftballone mit 13.971m auf.

1976

Erste Weltmeisterschaften der Gasballone in Augsburg.

1978

Abruzzo, Anderson und Newmann überqueren erstmals im Ballon den Atlantik.

1999

Erste Weltumrundung im Ballon durch Brian Jones und Bertrand Picard.

2002

Im sechsten Anlauf gelang es Steve Fossett als erster Mensch die Erde allein in einem Heißluftballon zu umrunden. - Steve Fossett gelang die Umrundung in nur 13 1/2 Tagen. Er legte dabei eine Distanz von mehr als 31.000 km zurück und fuhr seinen Ballon dabei in allen Höhen zwischen 300 m über dem Meer bis hinauf zu 10.500 m um die optimalen Winde ausnutzen zu können. Die Windgeschwindigkeiten betrugen dabei bis zu 320 km/h.

 

hier der link zum Ballon - Museum in Gersthofen bei Augsburg

 

Ballon - Museum   Gersthofen    

 

ein Link zu Wikipedia : http://de.wikipedia.org/wiki/Ballon

 

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